Internet für Senioren nicht nur in Corona-Zeiten ein Segen

Smartphone und Internet haben sich in Corona-Zeiten als wahrer Segen für viele Senioren entpuppt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nutzt bereits jeder Zweite der Jahrgänge 65plus täglich das World Wide Web, um im Video-Chat per WhatsApp mit der Familie zu plaudern oder im Netz selbstständig Wissenswertes zu „googeln“. Weil Berührungsängste der Älteren gegenüber dem Internet zunehmend schwinden, erweist sich das Netz für Silver Surfer oft als willkommener Helfer zur Bewältigung des Alltags.
In Studien von ARD und ZDF nutzten 17 Prozent der 50- bis 69-Jährigen in Deutschland mehrmals wöchentlich die Angebote von Facebook. Der Bundesverband der Deutschen Wirtschaft stellte in einer aktuellen Studie zur digitalen Mobilität fest, dass 66 Prozent der älteren Internetnutzer die Online-Fahrpläne der Verkehrsbetriebe nutzen und immerhin 53 Prozent in den Karten bei Google Maps surfen. Beinahe jeder zweite Senior informiert sich im Netz über Reiseziele und Hotels. Auch wenn es um Hausrenovierungen, Rente und Bankgeschäfte geht, greifen Ältere immer häufiger zurück auf Informationsangebote im Netz.
 
Besonders moderne Senioren-Smartphones werden häufig zu unverzichtbaren Helfern in der Not. Neben großen Tasten, einem kontrastreichen Display, lauten Klingeltönen und gut lesbaren Zeichen verfügen einige Handys über einen Notfallknopf, über den im Ernstfall automatisch die Familie, der Arzt oder eine Pflegekraft informiert werden können.
 
Dass der digitale Fortschritt das Leben der Senioren künftig bereichern kann, beweisen auch Tests mit dem Einsatz munterer Roboter in einzelnen Pflegeheimen. Die kleinen Kerlchen werden dort eingesetzt, um Bewohner bei Gedächtsnisspielen, Gesang oder Gesprächen zu unterhalten. Und laut einem Bericht im Fachmagazin „Medical Tribune“ kommt der Roboter mit den 20 Motoren, dem runden Kopf und großen Augen bei den Senioren als Märchenerzähler, Quizmaster und Entertainer hervorragend an. In Japan übernehmen die Roboter sogar Pflegeaufgaben und unterstützen das Personal, wenn ein Bewohner vom Bett in den Rollstuhl gesetzt wird. In Deutschland ist dies allerdings - bisher - nicht geplant. Es geht allein um den Spaßfaktor.
 
Wilfried Goebels